Emerging Field
Emerging Field

Accessing Cultures

Das Emerging Field „Accessing Cultures“ bündelt die exzeptionelle fachwissenschaftliche Breite von Forschungs-, Lehr- und Transferaktivitäten, die an der Universität Münster Kultur und Kulturen von der Antike bis zur Gegenwart wissenschaftlich erschließen. Als Trägerin und Standortpartnerin einer Reihe von Museen und Sammlungen verfügt die Universität Münster über bedeutende Kulturinstitutionen, die kulturelle Artefakte sammeln, erforschen und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen. Besondere Aufmerksamkeit gilt zudem der Entwicklung und Erprobung neuer Zugänge zur Erforschung von Kulturen sowie den Bedingungen des Zugangs zu kulturellen Gütern im digitalen Zeitalter.

Die Forschungsprojekte im Emerging Field „Accessing Cultures“ machen zeitlich oder räumlich entfernte Kulturen ebenso zugänglich wie Kulturen des Alltags und der Gegenwart. Sie untersuchen Bedeutung und Bedingungen des Zugangs zu kulturellen Gütern und verknüpfen Forschungsperspektiven der Philologien, der Archäologie, der Geschichtswissenschaft und historisch arbeitenden Theologien, der Kunstgeschichte und der Musikwissenschaft mit solchen der Kulturanthropologie und Sozialanthropologie, der Philosophie und der Rechtswissenschaft. Internationale Forschungsprojekte in Deutschland, Griechenland, Bulgarien, Türkei, Israel, Jordanien, Armenien, Irak, Ägypten, Sudan, Mali, Uganda, Indien und den Amerikas stehen ebenso im Fokus zahlreicher Projektverbünde wie die Erforschung alltäglicher und außeralltäglicher Kulturphänomene inner- wie außerhalb Europas, digitale Editionen sowie Perspektiven der Museumsforschung und der Digital Humanities.

  • Schwerpunkt „Ancient Cultures“

    Die im Schwerpunkt „Ancient Cultures“ gebündelte Erforschung Alter Kulturen steht an der Universität Münster auf außergewöhnlich breiter fachwissenschaftlicher Grundlage. Geographisch reicht der Münsteraner Zugang zur Alten Welt vom Mittelmeerraum und seinen Anrainerkontinenten sowie dem Vorderen Orient über die Seidenstraßen bis nach China. Chronologisch umfasst das Forschungsfeld nicht nur die Prähistorie, das alte Ägypten, den alten Orient, das alte China sowie die griechisch-römischen und jüdisch-christlichen Welten, sondern bezieht auch die byzantinische und islamische Zeit sowie moderne Rezeptionen und Transformationen mit ein. Die Langzeitperspektive auf antike Lebenswelten wird durch multidisziplinäre Methoden erschlossen, die zugleich zu aktuellen Diskursen der Gegenwart beitragen und in Transferprojekten weitergeführt werden.

    Im Zentrum stehen Texte, Bilder und Artefakte, aber auch Räume, Vorstellungswelten und Sinnzusammenhänge. In der Material-, Text- und Musikforschung sowie der Landeskunde bestehen methodische Schnittstellen zur Informatik und den Naturwissenschaften. Die Erforschung Alter Kulturen in Münster leistet dabei wesentliche Grundlagenarbeit, etwa in Grabungsprojekten und Texteditionen.

    Schwerpunkte in Transfer und Lehre bilden das Archäologische Museum und das Bibelmuseum, antikebezogene Studiengänge wie der Master AKOEM und der European Master of Classical Cultures sowie die Münster School of Ancient Cultures. Mit ihrer starken internationalen Ausrichtung engagieren sich die Altertumswissenschaften in Münster aktiv in globalen Forschungsnetzwerken, die sich unter anderem mit Nachhaltigkeit, Resilienz sowie Religion und Gesellschaft befassen.

  • Schwerpunkt „Times and Practices of Artefacts”

    Gerieten mit dem material turn materielle Artefakte ver­stärkt in das Blickfeld der Kultur­wis­sen­schaften, befassen sich mittlerweile nicht nur traditionell ob­jekt­bezogene Wissenschaften wie die Archäologien, die Kunstgeschichte oder die Sozial- und Kul­tur­an­thropologie mit Arte­fak­ten. Denn die neuere philosophische Artefakttheorie hat das Bewusstsein da­­­für geschärft, dass Artefakte nicht notwendigerweise materieller Natur sind, sondern es auch Ar­te­­fakte gibt, die, wie zum Bei­spiel lite­ra­rische oder musikalische Werke, ontologisch als Abstrakta auf­zu­fas­sen sind. Heute findet der Ar­te­faktbegriff deshalb auch zur Kennzeichnung der Gegenstände von Disziplinen wie der Literatur- und der Musikwissenschaft Verwendung und gewinnt zu­neh­mend auch für die Charakterisierung kul­tureller Güter im digitalen Zeitalter Relevanz.

    Der Schwerpunkt „Times and Practices of Artefacts“ bündelt die Expertise aus den Fächern Ägyptologie, Alte Geschichte, Christliche Archäologie, Klassische Archäologie, Klassische Philologie, Philosophie, Geschichtswissenschaften (Mittelalterliche Geschichte, Didaktik der Geschichte), Sozial- und Kulturanthropologie (Ethnologie, Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie), Musikwissenschaft. Als Trägerin und Standortpartnerin einer Reihe von Museen und Sammlungen verfügt die Universität Münster über bedeutende Kulturinstitutionen, die kulturelle Artefakte sammeln, erforschen und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen. Besondere Aufmerksamkeit gilt zudem den Bedingungen des Zugangs zu kulturellen Gütern im digitalen Zeitalter.